Schon bald nach dem schrecklichen Ende des 2. Weltkrieges erkannte der damalige Seelsorger von Neustift, Expositus Anton Kirschner, die gefährliche Orientierungslosigkeit der Jugend. In getrennten Gruppen scharrte er Jungen und Mädchen bei Spiel und Gesang um sich, um der Jugend wieder neue Hoffnung zu vermitteln.
Neuer Schwung kam 1954 in die Jugendbewegung, als Otto Fesl die Expositur Neustift übernahm. Durch sein achtjährige Tätigkeit als Präfekt im bischöflichen Seminar St. Max in Passau wußte er um die Interessen und Probleme junger Menschen. Behutsam organisierte und formte er die Gruppenarbeit. So fuhren noch im selben Jahr Erwin Kaiser und Josef Bauer mit dem Fahrrad nach Altötting zum großen Jugendtreffen, an dem über 10'000 Jugendliche aus ganz Bayern beteiligt waren, und die erste größere Begegnung mit anderen Jugendgruppen fand in Passau am Jugendbekenntnissonntag (Dreifaltigkeitssonntag) 1955 statt. Durch dieses Erlebnis bestärkt, wurden schon kurz darauf zwei Banner, die das Kloster gestiftet, geweiht. Bei vielen feierlichen Anlässen wurden diese Banner bis zum heutigen Tage gezeigt und mitgetragen. Die Gruppenführung hatten zu dieser Zeit Katharina Zimmer (heute Schwester Cyrilla) und Erwin Kaiser inne.
Neben den traditionellen Faschings-, Oster-, Ernte- und Katreintänzen, bei denen auch alte Brauchtums- und Volkstänze (so der Bändertanz vorgeführt wurden, waren dieso sogenannten Hoagarten sehr beliebt: Eine große Bauernstube und ein Plattenspieler genügten, um 20-30 jungen Leute mit Tanz und Spiel einen frohen Abend zu bescheren.
Durch fehlende eigene Mobilität und das Verlangen andere Städte, Gegenden und Sehenswürdigkeiten hautnah erleben zu können, wurde ab 1955 jedes Jahr ein zwei oder dreitägiger Jahresausflug durchgeführt. Wunderbare Erlebnisse während dieser Ausflüge machen heute noch gelegentlich bei manchen Teilnehmern die Runde.
Im Herbst 1955 wurde ein neuer Gedanke, das Theaterspielen, geboren. Doch ohne Geld in der Kasse läßt sich auch ein noch so gehegter Wunsch nicht leicht erfüllen. Aber mit vereinten Kräften war diese Hürde bald überwunden. Beim Wirt in Blindham war von einer alten Bühneneinrichtung noch ein Rollvorhang vorhanden, und deshalb war klar, daß der Ort der ersten Theateraufführung in Blindham sei. In vielen Stunden Eigenleistung der Theatergruppe wurden die Kulissenrahmen gefertigt und bespannt. Die Rechnungen für die notwendigsten Anschaffungen beglich Expositus Fesl aus eigener Tasche. Johann Preißler aus Pleckental zauberte bei notdürftig beheiztem Saal (damit die naße Farbe nicht gefror) eine Bauernstube und auf der Rückseite eine Gebirgslandschaft auf die Kulissenleinwand, dessen verblaßte Schönheit heute noch zu bewundern ist.
Daß sich die Jugend ans Theaterspielen wagte, honorierte die Bevölkerung Neustifts und Umgebung mit gutem Besuch und viel Applaus beim ersten Theaterstück "Der Tototerich" im Jahre 1956. Angefacht durch diesen Erfolg folgte noch im selben Jahr das Stück "s' Früchterl vom Lerchenhof". Die Resonanz beim Theaterstück "Die Junggesellensteuer" war so gut, daß man beschloß, aus Platzmangel in den größeren Lengdoblersaal umzuziehen. Nun kamen alljährlich im Frühjahr sowohl ernstere, wie auch Lustspiele zur Aufführung. Viel zu danken hat die Katholische Landjugend Neustift Herrn Erwin Kaiser, der als lange Jahre aktiver Spieler mitwirkte und bis 1990 die Regie führte.
Eine Bereicherung für Neustift war die Gründung einer Jugendblaskapelle unter der Leitung von Franz Strenz sen. Bei kirchlichen und weltlichen Anlässen spielte diese Gruppe in seiner Blütezeit um 1970, 10 bis 12 Spieler und Spielerinnen umfassend, aus. Leider haben widrige Umstände, vor allem die Einberufung der Wehrpflichtigen, tiefe Löcher in die dünne Besetzung gerissen, so daß ein allmähliches Ausbluten nicht zu vermeiden war. Mit dem plötzlichen Tod von Franz Strenz löste sich die Gruppe endgültig auf.
Ein Meilenstein in der Geschichte der KLJB ist der Bau des Jugendheims. Auch hier bewährte sich die Gruppe durch großartige Eigeninitiative, wie sie es bereits 1955 beim Theater bewiesen hat.
So konnte der neue Aufenthaltsort der Jugend bereits am 19. September 1982 eingeweiht werden.
Erwähnenswert war und ist auch das Mitwirken der Kath. Landjugend im Leben der Pfarrgemeinde. Seit bestehen des Pfarrgemeinderates ist die Jugend in diesem Gremium vertreten.
Aber neben Theater und Wochenendausflup unternimmt die Landjugend Jahr für Jahr noch viele andere Aktivitäten, darunter z. B. der Verkauf von Osterkerzen, das Nikolausgehen und das Sammeln von Altkleidern. Ein paar Jahre hindurch veranstaltete die Jugend auch private Diskos, deren Popularität 1978 ihren Höhepunkt erreicht. In diesem Jahr wurden sage und schreibe 12 Diskos veranstaltet. Leider nahm mit der zunehmenden Mobilität der Jugendlichen, und der
steigenden Anzahl von Diskotheken im Umland das Interesse immer mehr ab, so daß es heute fast unmöglich ist, noch Interessenten zu finden.
Die Landjugend organisiert stattdessen lieber Faschingsbälle, Weißwurstfrühschoppen, Grillabende, Sonnwendfeuer und vieles mehr.
1993 konnte das 40-jährige bestehen unserer KLJB mit Bänderweihe gefeiert werde.
10 Jahre später das 50-jährige Gründungsfest mit Fahnen- und Bänderweihe.
In den Jahren 2002-2006 wurde in der Stockschützenhalle "Rock am Berg" auf die Beine gestellt. Nach monatelangen Vorbereitungen war jedes Fest ein Erfolg.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der KLJB ist der Bau des Gemeinschaftshauses im Jahr 2009/2010. In Zusammenarbeit mit den Mitgliedern der Ortsvereine entstand innerhalb kürzester Zeit ein neues Dorfzentrum. Dieses neue Dorfzentrum konnte bereits im Juni 2010 eingeweiht werden.
Dies führte zum Umzug der KLJB vom Jugendheim -nach fast 30 Jahren- ins Gemeinschaftshaus. Auch die Theateraufführungen wurden vom Lengdoblersaal in das neue Gebäude verlegt. Die neuen Räumlichkeiten bieten der KLJB nicht nur Platz für die jährlich stattfindenden Theateraufführungen, sondern auch für Vorstandssitzungen und gemütliche Gruppenstunden. Der neue Saal, mit deiner voll ausgestatteten Bühne, bietet nun Platz für bis zu 120 Zuschauer.
Im Theaterjahr 2011/2012 verabschiedeten wir unsere Regie, Renate Scheuer, die nach 25 Jahren den Regiestab in die Ecke stellt. Als Nachfolger wird Jürgen Wölk die Theatergruppe übernehmen.